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Fun ist ein Stahlbad

game & play & film & virtual worlds
 

Rocken in Echtzeit

Samstag, Januar 28, 2006

Der Oberbegriff lautet: menschlicher Fortschritt. Bitte erläutern Sie anhand von Kurzessays Ihre Meinung zu den untenstehend angeführten Punkten.

1.) in seiner technischen Manifestation

2.) hinsichtlich der zeitlichen Synchronisierung von Prozess und Wahrnehmung

3.) in bezug auf die auszeichnende Wertschätzung massenkultureller Industriegüter

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zu 1.) Ich bin nun stolzer Besitzer einer Digicam und in der Lage, Dinge zu dokumentieren, die für mein Leben entscheidend sind. Ich fühle mich nun als vervollständigtes Mitglied der weltweiten Blogger-Gemeinde und versuche dieses neu angefangene Hobby nach bestem Wissen blablabla nachzugehen und durch den Einsatz meiner neuen Errungenschaft mehr Tiefe zu verleihen. Das heißt, ich werde die nächsten Wochen jeden Scheiss fotografieren: den Hund, dem beim Düngen des Bürgersteigs Tränen aus den hervorquellenden Augen sickern, das tolle Graffiti im Karoviertel, mit dessen Posting ich meine Sympathie für diese herrliche Form des Vandalismus ausdrücke (und mir gleichzeitig durch seine Weiterverbreitung eine Scheibe Underground-Mentalität abschneide und auf meine Stulle lege), lustige Menschen, Schilder, Freunde, Szenen. Nach diesen paar Wochen werde ich ein Resümee ziehen. Danach werde ich die Kamera entweder in eine Ecke legen und vergammeln lassen, oder sie und ihre Nachkommen weden mein Leben für die nächsten Jahrzehnte unendlich bereichern. Ich bin gespannt. Das ist mein Frühstück!



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zu 2.) Hier ein kleiner Aufruf. Es handelt sich um den Call for Entries für ein Film-Festival in Stuttgart, das Realtime Film Festival. Für dieses Festival stelle ich gerade ein Demo-Programm zusammen. Demos sind Executables, die Bewegtbild-und Musiksequenzen in Echtzeit erzeugen, indem sie die Hardware des Computers benutzen. Sie sind zwar keine Filme per se, enthalten aber wichtige Bestandteile eines Films: Einen Anfang, Bilder, Schnitte, Credits, Kamerabewegungen, Musik, ein Ende.

Darin allerdings beschränken sich auch die Gemeinsamkeiten mit dem Film. Denn in der formalen Ästhetik, dem Produktionsprozess und der Art der Rezeption unterscheiden sie sich von Filmen gewaltig. Jetzt gibt es wohl einigen Erklärungsbedarf. Dazu nehme ich die informative Online-Erläuterung der Digitalen Kultur e.v. zur Hilfe, die tagein tagaus nichts anderes tut, als das Phänomen Demo in allgemeinverständliche Worte zu fassen.

Alles gelesen und verstanden? Oder noch mal eine kleine Erläuterung zur Echtzeit?

Echtzeit bedeutet, das der Prozess der Erzeugung und der Rezeption synchron verlaufen. Wenn man einen Brief schreibt und abschickt, liegt zwischen der Produktion des Schreibers und der Rezeption des Empfängers ein Zeitraum von ca. 2 Tagen, sofern keiner im Verteilerzentrum der Post rumschlampt. Wenn ein Film gedreht wird, liegt zwischen dem Zeitpunkt der Aufnahme der Sequenz und dem Kinobesuch des Zuschauers ein Zeitraum von vielen Monaten, denn der Film muss erst noch geschnitten, nachsynchronisiert, abermals geschnitten, mit digitalen Effekten versehen und promoted werden.

Ein Demo hingegen entsteht genau an dem Zeitpunkt, an dem man es sieht. Es wird, wie bei einem Computerspiel, vom Motherboard und der Grafikkarte erzeugt und auf den Screen gebracht. Das Demo hat in gewisser Weise einen Live-Charakter. Natürlich werden vorher die Parameter festgelegt, das Demo wird also programmiert und sieht auch immer gleich aus. Aber weil das Demo eine Anwendung ist und kein Moviefile, ist keine Navigation möglich. Ähnlich verhält es sich mit dem Vergleich zwischen Theater und Film.

Auch ein Theaterstück wird zuvor von einem Autor geschrieben und von Schauspielern eingeprobt. Aber die Aufführung, das On-Stage-Erlebnis für den Zuschauer verläuft in Echtzeit, weil die inhaltliche Substanz eines Theaterstücks nach dessen Beendigung zusammenfällt und durch das Agieren der Schauspieler bei jeder Vorstellung wieder neu zusammengebaut wird. Die Handlung entsteht somit in dem Augenblick, in dem der rezipient sie auf der Bühne wahrnimmt. Die Handlung einer filmischen Aufzeichnung hat indes, auch wenn inhaltlich vollständig fiktionalisiert, einen dokumentarischen Charakter. Ergo: Auf der Produktions/Rezeptionsebene ist ein Demo theatral und damit inzenierte Handlung in Echtzeit, Film ist dokumentarisch und die technische Projektion vergangener inszenierter Handlung.

Gleichzeitig ist ein Demo winzig klein im Vergleich zu einem Moviefile vergleichbarer Länge. Ein Demo für Windows-PCs ist gezippt inzwischen durchschnittlich 15 MB groß, bei einer Länge von knapp viereinhalb Minuten. Eine Filmdatei der gleichen Länge, allerdings von bedeutend schlechterer Qualität, kann sich auf locker 120 MB bemessen, je nach Komprimierung.

Daraus ergibt sich auch eine Charaktereigenschaft der Demoszene: Demos zu prgrammieren ist einerseits der Versuch, sich auf kreativem Wege auszudrücken, andererseits aber auch ein digitaler Schwanzvergleich unter umgekehrten Vorzeichen: je kleiner desto besser! Dabei geht es um die optimal effektivste Programmierung, um die erstaunlichsten visuellen Effekte elegant und einfach in einen Code zu quetschen! Gizmo von der Demo-Gruppe Farbrausch hat im letzten November bei einem kleinen Schnack auf dem Bitfilm-Festival in Hamburg den kulturellen Vergleich zwischen Demo und Hip Hop gezogen.

Dieser Vergleich hinkt nicht so sehr wie man sich es im ersten Moment vielleicht vorstellt. In beiden (Sub)Kulturen existieren drei Hauptdisziplinen. Hip Hop, so wie es sich Afrika Bambaataa einst erdachte, besteht aus rappen, breaken und Graffiti. Jede Disziplin ist grundsätzlich kompetitiv, um das harte Gegeneinander der Ghettos aufzulösen und in einen fairen Wettbewerb umzuwandeln, bei dem derjenige mit den besten Moves oder der größten Klappe gewinnt. Der Demoszene fehlt der zerrüttete soziale Hintergrund (bzw. Angehörige der Szene begeben sich freiwillig in einen solchen, mit ekzessivem Abhängen auf Demo-Parties, dem Genuß von fragwürdiger Musik und noch fragwürdigeren alkoholischen Getränken), aber der Wettbewerb ist grundlegend für die Szene, und ein Demo setzt sich aus den drei Disziplinen Prommierung, Design und Musik zusammen.

Demos entspringen aus einer sehr eigenen, im werbesprachlichen Angeberjargon wohl als "unique" benannten Quelle. Kurz den Mund mit geseiftem Wasser auswaschen, denn "unique" gehört im Deutschen weder ernsthaft geschrieben noch gesprochen. Bah. Viele Demos sind für uns Mainstreamer ästehtisch durchaus fragwürdig, aber auch weil wir eine gute Programmierung nicht wirklich erkennen würden und so ein Drittel des Bewertungskriteriums unseren Horizont übersteigt. Aber wenn ich jetzt die zwei Leute, die diesen Text lesen, dazu animieren kann, sich ein paar Demos anzuschauen, dann verweise ich euch auf folgende Seiten:

Poet.net (in der Head-Nav-Leiste unter "Prods" schauen)

Scene.org (unter "Files")

Im Prinzip handelt es sich um dieselbe Datenbank, auf die zugegriffen wird. Wenn ihr euch ein Demo runterladen wollt, dann seid sicher, das ihr als Zipping-Tool NICHT winzip verwendet, sondern winrar!!! Winzip zerschreddert die einzelnen Bins! Wenn ihr die Demos öffnen wollt, seid nicht irritiert, das eurer Computer euch eventuell fragt, ob ihr wirklich eine euch unbekannte Anwendung starten wollt. Demos sind immer Anwendungen (.exe-files) und ihr lauft auf den Seiten der Demo-Szene nicht Gefahr, euch einen Virus oder sonstige Scheisse auf den Rechner zu ziehen. Und hier noch ein paar Lieblingsdemos zum Einstieg:

The Ballet Dancer (MFX)

Perfect Love (LKCC & Bauknecht)

Popular Demo (Farbrausch)

Final Audition (Plastic)

Aether (MFX)

IX (Moppi Productions
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3.) Was macht das Komitee denn gerade so? --> And the Oscar eventually goes to....

Stahlbad II.

Donnerstag, Januar 19, 2006


Kleiner Nachtrag zum Fun. Bin der Versuchung erlegen gewesen, diesen schlagstockesken Miesmacher-Satz von Teddy A. unhinterfragt zu übernehmen. Wer es noch nicht weiß: Teddy A. war der wohl größte Kulturpessimist, der im Prä- und Postnazikriegsdeutschland gewütet hat. Jazz war schlecht ("genormte Improvisation"), Tonfilm ein schlechtes Imitat eines für Teddy A. eh schon absurden und schrecklichen Lebens, der Rundfunk nur das erweiterte Organ der Volksempfänger, mit oder ohne Führer, kurzum: in unserer schnelllebigen Welt der technischen Revolutionen und amerikanischen Vorabendserien hätte sich Teddy A. nicht sehr wohl gefühlt, rein kulturell versteht sich. Stahlbad ist somit kein Stahlgewitter, kein hartes Los des empfindsamen Geistes, vergewaltigt durch all das Laute und Bunte. Es ist der DIN-Darm, in den die Unterhaltungswurst gepresst und uns anschließend dargereicht wird. Industriell gewürzt mit künstlichen Geschmacksverstärkern, aber ohne jegliche Konservierungsmittel versehen, schmeckt sie uns ab viertel nach sechs, hält aber nicht lange vor. Armer Teddy A., du Schwarzmaler und Prophet, du glaubtest nicht an den Menschen, nur an seine Verführbarkeit. Wie recht du hattest, wie falsch du lagst. Die Wurst wird sich, da bin ich mir sicher, immer wieder ihren eigenen Weg aus der Pelle suchen.

Leidenschaft am anderen Ende der Leitung

Mittwoch, Januar 18, 2006

Eine kleine Geschichte als einleitende Maßnahme: Ein Mann namens William möchte aus beliebigem Grund in die Haupstadt Japans reisen und benutzt das Internet, um sich in der Fremde eine Bleibe zu suchen. Was die Suchmaschine schließlich in sein Blickfeld erbricht, irritiert den Reisewütigen in erhöhtem Maße, so dass er den Flug flugs storniert und hofft, niemand habe ihn beobachten können. Doch es ist zu spät. Sekunden später erfüllt ein Geräusch die Nachbarschaft, als ob - in einer groß angelegten Aktion - einem gigantischen Schwarm Fledermäuse gleichzeitig die primären Geschlechtsteile abgetrennt worden seien. Benommen vom zehngestrichenen C taumelt der Mann gegen sein Telefon, das unaufhörlich klingelt. Er tritt den Fluchtweg aus dem Haus an, wird jedoch von einer Art Demonstration schon an der Türschwelle gestoppt. Dort stehen Mädchen, halten Plakate hoch, schwenken Fahnen, haben die Münder geöffnet und erzeugen, vor wahnsinniger Erregung zitternd, dieses in die tiefsten Sphären des Trommelfells stechende Geräusch. Eine, scheinbar die Anführerin der Horde, fragt ihn nach der Telefonnummer eines gewissen Bill. Eingeschüchtert und physisch stark geschädigt durch die alles malträtierenden Schallwellen gibt er dem Mädchen die Nummer seines Mobiltelefons. Der Lärm verebbt. Die Mädchenschar, es mögen an die Hunderttausend sein, zieht ab. Der Nachbarhund steht am Gatter und leckt das Blut vom Boden, das aus seinem Ohr tropft.

Gestern habe ich einen ersten Eindruck bekommen, was dem Mann gegenüber gestanden hat. Gesehen habe ich sie nicht, nur gehört. Sie riefen zu Dutzenden an und wollten Karten kaufen, die ich, neuerdings nebenberuflich in einem Ticket-Shop arbeitend, ihnen zumeist verwehren musste: so gut wie alles ausverkauft. Trotz ihres teils geringen Alters und einer kaum anzunehmenden Geschlechtsreife waren die Mädchen jedoch bereit, allerlei Umstände in Kauf zu nehmen, um an eines der letzten begehrten Tickets zu gelangen. "Zur Not fahre ich auch nach Bagdad" hieß ein Spruch, den mir eine ca. 13jährige in die Ohrmuschel drückte.

Groß war auch die Enttäuschung (bzw. die deutlich vernehmbare Freude der Eltern oder die Häme der großen Brüder), wenn ich mit der vernichtenden Wahrheit Kindheitsträume zum platzen brachte: "Tut mir leid, das ist leider ausverkauft"! Ich habe demenstprechend wohl den Traumjob all derjenigen, die für solche Ausformungen von Musik keinerlei Verständnis haben. "Oh, ich bin mir sicher, wir haben noch ganz viele Karten. Mal schauen...aha...ahhh, das ist ja interessant...hmmm...das gibt es ja nicht...hihi...unser Stock war doch gerade noch gefüllt...tut mir leid, A-U-S-V-E-R-K-A-U-F-T! Muhahahaha, ausverkauft. Jetzt weinst du, oooch, das tut mir aber leid."

Mir taten die Mädchen leid. Egal, wie gering ich das musikalische Können schätze bzw. wie wenig sexuell anziehend ich Jungs im Alter von 16 Jahren auch finde, eine solche Leidenschaft, entfacht in einem Teenagerherzen, hochgepusht durch etliche Fan-Devotionalien, muss sich doch auch mal Luft schaffen dürfen. Das ist ein naturgegebenes Recht des Menschen: Triebentladung. Auch wenn mit Folgeschäden zu rechnen ist.

Post Scriptum: Ich habe bisher tunlichst vermieden, zwei Wörter zu benutzen, die mir, einmal aneinandergereiht und dargeboten auf dem Google-Grabbeltisch, mir aufgeregte Blogeinträge verschafft hätten. Aber damit würde ich mich auch um ein interessantes Experiment bringen, gerade zur Anfangszeit meiner Einträge hier. Also, Blog, sei tapfer: Tokio Hotel!

Die Qual der Wahl

Mittwoch, Januar 11, 2006

Kurze Empörung über die ewig gleichbleibenden Gestalten. Als ich den historischen Entschluss fasste, einen eigenen Blog ins Leben zu rufen, wollte ich dies auf myspace.com tun. Dann machte mich mein bester Freund auf einen Artikel auf SPIEGEL-Online aufmerksam, der mich davon überzeugte, mir eine andere Blog-Heimstätte zu suchen. Ob das hier eine sympatischere Wahl war, sei dahingestellt, denn soweit mir bekannt, gehört Blogger.com einem Unternehmen, das durch seine Such-Engine einen gewissen Bekanntheitsgrad und eine nicht zu unterschätzende Größe erlangt hat. Und Unternehmen sind mir ab gewissen Dimensionen erst einmal suspekt, ob Google oder News Corp.! Aber auf Zensur habe ich weiß Gott keine Böcke in einem Massenhypertextmedium, das einst für seine an Anarchie grenzende Meinungsfreiheit stand. Zensur macht mir Angst. Und die Angst werde ich boykottieren.

P.S. Noch eine Spekulation, die Anlass zu Hoffnung gibt. Vielleicht ist der liebe Führer den Chinesen ja einmal zu oft auf den Schlips getreten. Aber wahrscheinlich ist es nur eine Laune gelangweilter GMX-Redakteure.

Was das soll



Ich bin jetzt auch einer, bin ein Online-Exhibitionist, ein linkwütiger Mitteilungsbesessener. Es wird auf Dauer wohl skurrile Blüten treiben, denn die Widrigkeiten der Spaßgesellschaft sind mein Anliegen. Auch wenn die Spaßgesellschaft und die Spaß-Generation, zu der ich meinem Jahrgang nach angehöre, eingezwängt ist zwischen den populären und mit 1,4 Kindern ausgestatteten Golfern und den strebsamen Eliten von morgen, die sich frühzeitig auf leistungsbezogene Gehälter in der Wirtschaft und Privatrenten vorbereiten, also eine verlassene und als unproduktiv verachtete Bevölkerungsrandgruppe darstellt, besitzt sie doch ein nicht zu unterschätzendes Privileg: Das genaue Wissen darüber, was Spaß macht. Dieses Wissen gilt es auszubeuten, denn Produktivität ist Definitionssache. Weil diese Polemik zu lang war und auch eigentlich nur dazu diente, ein paar Wörter sinnlos zu verlinken und breiten Bevölkerungsschichten schlecht gezielt ans Bein zu pinkeln, will ich mich deutlicher ausdrücken.

Die Art und Weise, wie wir Spaß haben und Spaß verstehen, sagt nicht nur etwas über unsere individuellen Vorlieben aus, sondern auch über den Allgemeinzustand unserer lieben Gesellschaft. Na ja, das eine ergibt sich halt aus dem anderen. Wenn nun Hunderttausende Kiddies die Schule schwänzen, weil sie sich nicht von ihren Online-Computergames losreißen können, ist das eventuell ein Zeichen für Gleichgültig- oder Hilflosigkeit seitens ihrer Eltern.

Aber es wird auch deutlich, wie mächtig Computerspiele als Kultur- und Wirtschaftsfaktor sind. Computerspiele sind nicht nur sinnlose Zerstreuung ohne Mehrwert, genauso wie wie Filme kein reines Entertainment darstellen. Sie sind ein Ausdruck ästhetischen Empfindens und eine Form der Darstellung technischer Möglichkeiten, heruntergebrochen auf populärste Ebene. Sie zu spielen und mit ihnen zu spielen kann mehr Phantasie erfordern als das tägliche Konsumieren von Spielshows, Soap-Operas, Reality-TV-Formaten (boah, hab ich's mir jetzt einfach gemacht). Sie lassen große Communities entstehen, die in Fanatismus und Größe den kreischenden Teenager-Horden in den von Tokio Hotel gefüllten Mehrzweckhallen in nichts nachstehen. Um Spiele herum entstehen große Subökonomien. Sie werden in etwas anderes verwandelt, als sie ursprünglich sein sollten. Darin liegt somit der Reiz: an der Vielseitigkeit von Computerspielen, die ja auf simplen Zahlencodes beruhen und von fixen Köpfen in einen Film oder ein Hustenbonbon transformiert werden können.

Fun ist ein somit ein Stahlbad. Es ist ein hartes Biznizz, weil es alles aufeinmal ist: Popkultur und Mainstream, Geldmacherei und Kunst (was ich jetzt vergessen habe, darf gerne nachgereicht werden). Ich werde diese Seite also unregelmäßig mit Dingen füttern, die ich für relevant halte. Denn ein Bad ist gut für Seele und Körper.

Weil das hier oben trotz allem keine Satzung oder sowas sein soll, kommt jetzt was mal was ganz anderes: Mein Mitbewohner hat mir gestern abend ein Buch gegeben, das ich bis nachts um drei gelesen habe. Liest sich flüssig wie Pipi, besitzt aber deutlich mehr Geschmack und Unterhaltungswert.
 
   





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