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Fun ist ein Stahlbad

game & play & film & virtual worlds
 

Graffiti Loves You

Mittwoch, März 29, 2006



Die Sparmaßnahmen des Hamburger Senats bei den Politik- und Geisteswissenschaften haben einen in dieser Form unerwarteten Nebeneffekt. Sie machen sein Kritiker mundtot.

"Die Nacht sind unsere Barrikaden!"

Feel the Fan Spirit

Dienstag, März 07, 2006


Da weht unserem WM-Maskottchen aber fein
der Wind um die Zottelohren 06.


Castaway

Ich bin wirklich der Letzte, der sich nicht auf die WM freut. Wirklich. Ich liebe Fußball, könnte es zu jeder Zeit gucken. Wenn man mich fragen würde, welchen Ball ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde, meine Wahl fiele eindeutig auf einen Fußball. Ich würde dann tagelang mit ihm sprechen, mit ihm Schach spielen, mit ihm meine Sorgen teilen und die kleinen mir in meiner Einsamkeit gewährten Freuden. Ich würde ihm einen Thron errichten aus den schönsten, funkelndsten Muscheln, die die Gezeiten an meinen Privatstrand spülten. Und irgendwie wünsche ich mir in letzter Zeit, das ich wirklich in einem solchen menschenleeren Paradies strandete. Meine Beziehung zum Fußball bliebe eine unschuldige und reine Liebe, die sich an den Göttern festmachen würde, die jene Kugel erst aus ihrem schnöde zusammengeleimten Sportartikeldasein erlösen. Ich wünsche mich auf eine einsame Insel, um dem ganzen Scheiss zu entgehen, der um mich herum entsteht, und das genau 94 Tage vor dem Anpfiff der Weltmeisterschaft in der Allianz-Arena, bzw. der WM-Arena München (vorzugsweise auch Beckenbauer-Memorial-Arena).

Kapital-Maßnahmen

Es ist lustig zu sehen, das sich werbetechnisch eine Zwei-Klassen-Gesellschaft entwickelt hat. Die eine hat 40 Mio. € für einen Vertrag als Hauptsponsor gelatzt, bzw 13 Mio. € für den hochoffiziellen Titel des nationalen Unterstützers, abgesegnet vom Fußball-Großinquisitor Jospeh Blatter. Dafür erhält sie größmögliche Exklusivität, die bisweilen skurille Blüten treibt und durch die Schweizer Anwaltsgarde in Rechts- und Glaubensfragen gebackt wird. Denn der unterklassige Pöbel, die anderen, will ebenso Werbung mit Fußball machen, und da hat die FIFA genau soviel Angst vor Plagiaten und Trittbrettfahrern wie die NRA vor schwulen Cowboys.

Eine Werbe-Sicherheitszone mit einem Durchmesser von zwei Kilometern wird errichtet, geschützt durch eine chinesische Mauer und private Sicherheitsleute, denn für ein UNO-Mandat mir Blauhelmeinsatz gegen Pepsi-beflaggte Würstchenstandbesitzer hat es noch nicht gereicht, das kommt dann erst 2010 in Südafrika, wenn man die Konsumenten vor den Horden der armen Leute, den Südafrikanern, schützen muss. Die Strafen sind drakonisch:

a) Wenn ein Schiedsrichter von sogenannten Fans (früher Hooligans, heute: alkoholisierte Opinionleader einer zur Gewalt tendierenen Konsumentengruppe der Spalte 16-35) mit Mobiltelefonen beworfen werden sollte, gibt es Stadionverbot, forever, und Knast, mind. 3 Monate, allerdings nicht wegen versuchter Körperverletzung, sondern weil das Handy nicht von Siemens war. Die Verletzung der körperlichen Unversehrtheit ist diesen bunten Tagen halt nicht aufzurechnen mit der Verletzung von exklusiven Markenrechten.
b) Wenn ein junger Fußball-Konsument nach ausgiebigem Genuss von Alkoholika in den abgesperrten Bereich kotzt, sollte er sicher gehen, sich mit der richtigen Biermarke abgeschossen zu haben, da nur lizensierte Produkte innerhalb der FIFA-Freihandelszone ausgeschieden werden dürfen, und auch dort nur in extra ausgezeichneten Vomiting-Areas.
c) Wenn ein zehntausendköpfiger, vor Vorfreude und Sommerhitze glühender Arena-Inhalt sich anschickt, eine Laola in Wallung zu bringen, wird über den Lautsprecher bekannt gegeben, das es sich hierbei keineswegs um eine LAOLa handelt, sondern um eine FIFA-WM-Welle. Damit will man dem frechen und subversiven Guerilla-Marketing eines großen Internet-Anbieters entgegen gehen, der nicht dem erlauchten Kreis der Trupfmarken angehört.
d) Wenn der Fernsehzuschauer am Bildschirm zu Hause einen Tor zu sehen bekommt, ist die Pille schon 5 Sekunden zuvor im Netz eingeschlagen, und nicht in Echtzeit. Die Zensurabteilung der FIFA will ein deutsches Nipplegate unbedingt verhindern und hat hat zusätzlich eine Anti-Flitzer-Squad eingeteilt. Diese Sondereinheit sitzt an Video-Mischpulten und pixelt allen exhibitionistisch veranlagten Fußball-Nudisten (--> siehe auch "sogenannte Fans") eine virtuelle Unterhose auf Popo und Pillermann. So kann man einerseits eine gefahrenfreie Übertragung in die fundamentalistischen Gefilde islamischer und nordamerikanischer Landen gewähleisten, anderseits die Golden Palace.com-Werbung auf dem Rücken des flitzenden öffentlichen Ärgernisses schnell noch mit dem Logo eines Premium-Sponors vertauschen.

Der Konsum und seine Schöpfer



Der Fan bleibt da natürlich auf der Strecke, aber darüber wurde ja schon genug rumgejammert. Wir müssen einfach aktzeptieren, das ein Fußballpublikum nicht mehr aus Fans besteht sondern aus farbentragenden Konsumenten. Und weil wir als Konsumenten ja auch unserem Sinn und Zweck nachgehen müssen, dem Konsumieren, dürfen wir uns schon seit Monaten mit selten dämlichen Werbebotschaften auseinandersetzen, die sich samt und sonders um die WM drehen. Da lächelt ein verschwitzer Goalgetter der Deutsche-Bahn-Werkself in die Kamera, er hätte kaum noch Zeit, an seinem eigenen Spiel zu feilen, weil die WM so busy macht und Club-Patriarch Mehdorn nicht in neue Spieler investieren will. Da macht uns Volkswagen Finanzierungsmodelle für die VW-"Goal"-Edition mit ballverliebten Phrasen wie "Optimale Raumdeckung" und "0,9 % Finanzierung für Gewinner" schmackhaft. Da liefen die Werbeköpfe mal so richtig heiß für diese weltmeisterschaftlichen Slogans, die Texter dribbelten sich durch die Tücken der deutschen Sprache, ließen links und rechts ihre Gegner stehen, spielten sich mit dem Doppelpass frei und fielen dann doch der Blutgrätsche der Nichtigkeit zum Opfer.

In Zukunft werde ich hin und wieder ein kleines Bonmot dieses Werbewahnsinns ablichten und online stellen. Wenn mir jemand dabei helfen kann, ist er herzlich eingeladen. Unter allen Einsendungen verlose ich 150 x 2 VIP-Tickets für das WM-Finale in Berlin inkl. Unterbringung in der Küche eines 3-Sterne-Restaurants ihrer Wahl. Die restlichen Einsendungen erhalten einen überlebensgroße Goleo-Figur zum auf-die-Garage-stellen. Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen, harrharrharr! :)

Epilog

Als sich der Autor seiner letzten Zeilen gewahr wurde, ergriff er die Flucht vor womöglichen Gewinnspielteilnehmern, die sich tatsächlich ein Final-Ticket plus Unterbringung auf einem Küchenboden erhofften und nun mit ihren Anwälten rasseln. Nach dem Schiffbruch seines Fernweh-Transporters strandete er auf einer einsamen Insel. Seine einzige Gesellschaft bestand aus einem Fußball. Der Autor nannte denn Ball "Sepp", ließ ihm die Luft aus, und schleuderte das Kunstledergeschöpf in die Weiten des Ozeans, auf das es für immer darin verschwinden möge.
 
   





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